Alle Jahre wieder (© NECRONOMICON)

Es ist schön, dass die Bomben heute fern fallen
und dass die Sonne wiederkehrt durch Staub und Dreck.
Auch die Vögel, wenige noch,
probieren, ob ihre Stimme noch klingt.

Der Tod liegt im Maisfeld, das keine Ernte mehr bringt.
Wer wirft den Brand und die Bomben dahin, wo Menschen schon leiden?
Der Körper sackt zerfetzt vornüber.

Die Hitze, die aufsteigt aus Mali, Syrien, Jemen,
aus brennenden Leibern, auch im Sudan.
Sie wird kalt an den Freiheitsglocken von Berlin,
und sie wird kalt an der Glocke von Hamburg

Wo ist der Schrei?
Immer sind es die leisen Schreie, die dauern.
Kein Urteil aber macht Tote lebendig.

Fegt die gemetzelten Mönche und Nonnen vom Pflaster.
Der Gestank stört.
Fliegt die toten Soldaten im Bleisarg nach Hause
und schmückt die Mütter.
Und schmückt die Mütter!

Kinder mit dürren Armen,
zerbrechlich dünnen Beinen,
aufgedunsenen Bäuchen,
und brennend roten Augen.

Ahnungslos und gläubig,
nie schuldig, voller Hunger,
voll Hoffnung an die Hilfe,
die Kinder schauen dich groß an.

Sie schauen die an, die sie gebaren.
Und die sie gebaren, sie starren stumm
auf den Rauch der brennenden Felder.

Viel ist, was ihr wollt.
Viel ist, was ihr sagt.
Doch wenig, was ihr tut.
Ihr, die ihr die Glocken der Freiheit läutet.

Viel ist, was ihr wollt.
Viel ist, was ihr sagt.
Doch wenig, was ihr tut.
Ihr, die ihr die Glocken der Freiheit läutet.
Ihr, die ihr die Glocken des Friedens läutet.
Wir, die wir die Glocken der Freiheit läuten.